Volle Deckung, Bush und Co.
Vorarlberger Autor Wolfgang Schnetzer schießt auf die Präsidenten
Feldkirch (VN-ccl) „Volle Deckung, Mr. Bush“ heißt es bei Michael Moore, „Frieden ist nur Schlamperei, erst der Krieg schafft Ordnung“, meinte Brecht. Was der Vorarlberger Wolfgang Schnetzer zur Weltlage zu sagen hat, erfährt man denmächst im Saumarkttheater.

Und eines ist von vornherein klar: Zynismus, Ironie, Groteskes und Lächerliches kommen bei ihm ebenso zum Tragen wie bei den beiden genannten Autoren, denn auch bei Schnetzer wird das Publikum über das Lachen an Tatsachen herangeführt, die so ganz und gar nicht zum Lachen sind.

Lachen bleibt

Wolfgang Schnetzer, beruflich an sich im kaufmännischen Bereich tätig, ist über die Filmerei zur Bühne gekommen. Vor vier Jahren wurde das Kellertheater Rheintal, ein Ensemble von engagierten Laien, gegründet. Erklärtes Ziel war und ist es, die Mundwinkel- und Bauchfellakrobatik des Publikums
zwar zu fördern, aber nicht nur durch Liebesnöte oder Kriminalfälle (Themen, die auf Laienbühnen dominieren), sondern auch mit politischen Dingen. Und seien es auch solche, mit denen sich bereits Hundertschaften von. Autoren beschäftigten.

Die Marionetten

Wolfgang Schnetzer kennt keine Scheu, denn es könne letztlich nicht darum gehen, mit ihnen in Konkurrenz zu treten. Der große Bush-Kritiker Michael Moore habe sich ohnehin bereits zum nicht mehr ganz glaubwürdigen Selbstdarsteller gemausert, und Brecht oder gar Georg Büchner zu zitieren, bedeute schließlich nicht vor der eige-

Ich bin ja schließlich kein unpolitischer Mensch, und mich interessiert, wie Macht funktioniert.
WOLFGANG SCHNETZER
nen Fähigkeit zu kapitulieren. Wenn Schnetzer also mit Worten auf Präsidenten schießt, so gehe es nicht darum, ob sie Bush oder Putin heißen, son-
Bild zur Ankündigung VN Kulturteil
Es gibt einen ernsten Hintergrund, aber das Groteske und Lächerliche soll den Abend domInieren. (Foto: Keiiertheater Rheintai)
dern welchen Interessen sie quasi als Marionetten dienen, wer sie berät, wer sie beeinflusst und wie viel militärische Potenz man haben muss, um überhaupt an die Macht zu gelangen.
Als Theatermacher kann Wolfgang Schnetzer aus dem Erfahrungsschatz, den er sich als Amateurfilmer angeeignet hat (entstanden ist beispielsweise der Märchenfilm „Zauberwald“), schöpfen. Freilich gäbe es Dialoge, meint er, aber
letztendlich interessiere ihn nicht nur wie diese über die Rampe kommen, sondern wie man mit Bildelementen arbeitet. „Und mit Zynismus, denn vordergründig moralisierend soll es nicht werden.“
Das Stück ‚Die Präsidentenmacher wird am 20. März, 20.15 Uhr, im Theater am Saumarkt in Feldklrch uraufgeführt Dauer: ca 1 Stunde www.saumarkt.at
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Stückauszug zum Downioad

Ankündigung im VN Kulturteil
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