Ein vergnügliches Chaos mit Ionesco

Keller-Theater Rheintal mit neuer Produktion in Feldkirch.

Feldkirch (Sch) Ein guter Tipp für Theaterfreunde - im Antiquariat Chybulski in der Bahnhofstraße 11 präsentiert das engagierte „Keller-Theater Rheintal“, ein kleines Ensemble von sehr begabten Schauspielamateuren, das auf dem Klassiker des absurden Theaters, Eugne Ionesco, basierende Stück „Das nackte Eichhörnchen“. Regisseur Wolfgang Schnetzer erklärt, dass „Das nackte Eichhörnchen“ ein „Baby“ der „Kahlen Sängerin“ Ionescos aus den 40er Jahren sei. Seine Bearbeitung weist nun mit zeitgemäßen Worthülsen, Phrasen bzw. Werbesprü che etc. Gegenwartsbezüge auf, das Stück bleibt jedoch im Geist Ionescos ein „Antistück“, was die Collage aus irrealen Aussagen, welche eben „absurd“ (?)wirken, betrifft. Sechs Personen suchen zwar keinen Autor, doch das Publikum sucht, teils arnüsiert, teils ratlos, einen roten Faden in jenem Chaos der Worte, das sich das Ehepaar Schmidt mit Tochter
Trixi, Frau Perle (Versicherungsvertreterin) und Herr Marte (Psychotherapeut) sowie der Polizeikommissar liefern.
„Rededurchfälle“
„Das nackte Eichhörnchen“ (‚nackt“ ist höchstens auf „kahl“ zu beziehen) ist eine freche Analyse der sinnlosen Geschwätzigkeit unserer Zeit von Siogans, Talks und diversen Rede-Durchfällen in Politik, Kunst, aber auch Religion, bis hin zu all jenen Alltagssituationen, wo viel geredet, aber nichts gesagt wird. Das Ensemble dieser neuesten Produktion des „Keller-Theaters Rheintal“ (es besteht seit 2001) besticht durch Sprechartistik und die flexible Kunst der kleinen, prägnanten Gesten - Paula Rinne, Michael Heinzel, Joanna Giesinger, Bertram Seewald, Helmut Ritter und Jasmin Bertschler sorgen für eine pulsierende Theaterstunde im stimmungsvollen Anibiente des Antiquariats Chibulsky.
Weitere Aufführungen am 6. und 7.
Mai, 20 Uhr. Kartenvorverkauf: Tel.
05522 31746.
Begabte Schauspielamateure

Vorarlberger Nachrichten, 5. Mai 2005
Artikel im Original