Wolfgang Bauer im TaS
Feldkirch: «Batyscaphe oder
die Hölle ist oben»
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FELDKIRCH — Das Kellertheater
Rheintal gastierte im Theater am Saumarkt mit Wolfgang Bauers Komödie
«Batyscaphe oder die Hölle ist oben» und durfte sich
über grosses Interesse des Publikums freuen.
Reinold Tavernaro Die Theatergruppe wird vom Spielleiter ad hoc zusammengestellt, so eben, wie es das Stück verlangt. Wieder einmal hatte sich Regisseur Wolfgang Schnetzer an ein Stück gewagt, das fürs Erste richtig Neugier weckte, schließlich hatte der allzu früh verstorbene Wolfgang Bauer in seinen zahlreichen Theaterstücken immer Wesentliches zu vermitteln. Wolfgang Bauer, am 26. August 2005 verstorben, war ein österreichischer Schriftsteller des Forums Stadtpark und Mitglied der Lord Jim Loge. Schon früh schaffte er mit seinem sehr provokanten Frühwerk «Magic Afternoon» den Durchbruch. Nach dem Studium der Theaterwissenschaften und Romantik, er schloss es nicht ab, wurde er mit der Gründung des Forums Stadtpark zum Vertreter der schrift- |
Das Kellertheater Rheintal bot eine sehr erfolgreiche Gesamtleistung. |
wurde erstmals ein U-Boot
eingesetzt, Der Schweizer Ingenieur Auguste Piccard hatte das Ding
erfunden und hatte es Bathyscaphe genannt. Schliesslich funktionierte
das Gerät automatisch, die Türen schließen von
selbst, der Fähr mann konnte entlassen werden. Plötzlich
lässt der Boss der Tauchgesellschaft eine Änderung zu. Ein
lebender Reporter erhält die Erlaubnis, live von seiner Reise
ins Jenseits zu berichten. Spielleiter und Regisseur Wolfgang Schnetzer hat sich seine Schauspieler genau ausgesucht, die Rollen schienen ihnen auf den Leib geschrieben zu sein. Bertram Seewald, Bianca Baur, Bruno Gassner, Jasmin Bertschier, Michael Heinzel, Helmut Ritter und Sandra Müller spielten nicht nur ihre Rolle, sie indentifizierten sich auch mit ihr. Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg am Premierenabend trug Martin Beck, für die Lichttechnik verantwortlich, bei. Alle Akteure zeigten auf der Bühne eine großartige Gesamtleistung und stellen sich damit in die Reihe der besonderen Amateurtheatergruppen des Landes. Weitere Vorstellungen morgen Sa. 21.,
und Mi., 25. Oktober.
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stellerischen Avantgarde. Seine frühen Stücke zeigen eine unverkennbare Lust zur Provokation und sind von der Rock- und Pop-Szene beeinflusst. Mit 27 Jahren schrieb er das autobiographische Stück «Magic Afternoon» und stellte sich damit in die erste Reihe der österreichischen Gegenwartsdramatikcr. Er entzog sich immer den Versuchen, sich mit einem literaturbetrieblichen Etikett versehen zu lassen und einer Schriftsteller-Kategorie zugeordnet zu werden. Er schrieb |
mehr als zwanzig Theaterstücke,
Lyrik und einen Roman sowie ein Hörspiel. Aus seinen Fragen,
woher kommen wir, was sind wir, wohin gehen wir, entstand «Batyscaphe
oder die Hölle ist oben». ln der Antike begleitete der Fährmann Charon die frisch Verstorbenen über den Jordan. Durch die steigenden Bevölkerungszahlen konnte sein Boot den Andrang nicht mehr bewältigen, schließlich musste die Leichenexpedition stark reformiert werden. Im 2. Weltkrieg |
Kritik im Liechtensteiner Volksblatt 20. 10. 2006
Artikel im Original