Bild zur Kritik in den VN
Im Jenseits besser blond
In einem Kellertheater gibt eben auch eine Petitesse etwas her.
Feldkirch (VN-cd) „Magic Afternoon“ oder „Change“ heißen die großen Klassiker bzw. berühmt gewordenen Jugendwerke des österreichischen Autors Wolfgang Bauer
(1941—2005).
Dass er vor allem in den 80er- Jahren zudem sehr produktiv war davon zeugt nicht nur der Spielplan des großen Grazer Schauspielhauses, „Batyscaphe oder Die Hölle ist oben“
ist ein Stück, das im Theater im Keller, der legendär gewordenen kleine Avantgarde-Bühne in der steirischen Landeshauptstadt, zur Uraufführung kam.
Dunkle Komödie
Das am Feldkircher Saumarkt ebenfalls unterirdisch spielende, vor ein paar Jahren von Amateuren gegründete „Kellertheater Rheintal“ widmet sich nun dem Text von der Fahrt ins Jenseits. Das heißt, die Truppe entwickelt aus der Geschichte, die auf den bekannten antiken Fährmann zurückgeht, der die Verstorbenen
über den Fluss führt, eine dunkle Komödie. Eine Petitesse darf man feststellen, der zwar jeglicher Tiefgang, dafür aber nicht ein entwaffnender Witz fehlt.
Dass man für kurvige Blondinen halt doch gerne stirbt, müsste man resümieren.
Bevor es so weit ist, lockt Regisseur Wolfgang Schnetzer mehr zur sprachlich unbekümmert morbiden Schaukelei als zur stringenten Fahrt. Aber auch das hat schließlich etwas.
Nächste Aufführung von „Batyscaphe“: 25. Oktober, 20.15 Uhr, Theater am Saumarkt, Feldkirch. Dauer ca. eineinhalb Stunden, keine Pause.

Kritik in der VN, Kulturteil
Artikel im Original